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DuckDuckGo
Die alternative Suchmaschine mit Privatsphäre
DuckDuckGo ist eine Suchmaschine mit besonderem Fokus auf Schutz der Privatsphäre der User:innen. Sie speichert keine IP-Adressen der Suchverläufe und tracked die User:innen auch nicht. Wie ist die Suchmaschine entstanden, was sind ihre Vorteile und wie arbeitet sie – dies und mehr erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist eine Suchmaschine? Wie arbeitet sie?
Suchmaschinen sind ganz allgemein gesagt Suchdienste, die den User:innen die Inhalte des World Wide Web strukturell filtern und somit auffindbar machen. Dies tun sie in drei Schritten: Datensammlung, Datenstrukturierung, Ergebnisreihung. In die Online-Marketing-Redensart übersetzt heißt dies: Crawlen, Indexieren und Ranken.
Beim Crawlen durchsucht ein Bot/Crawler das Internet nach Inhalten, analysiert diese anhand der bereitgestellten SEO-Metriken (beispielsweise Meta Tags, H-Überschriften und Auszeichnungen) und folgt Verweisen – also Backlinks von bereits vorhandenen Webseiten.
Anschließend ordnet und strukturiert ein “Indexer” die vom Crawler gefundenen Inhalte und überträgt diese in ein Archiv – den Index . Danach wird das Indexverzeichnis aktualisiert und somit die neu in das Web aufzunehmenden Inhalte indiziert. Anschließend wertet die Suchmaschine die Inhalte aus, um deren Relevanz in Bezug auf bestimmte Suchbegriffe zu bestimmen. Sobald eine Suchanfrage angestoßen wird, kann die Suchmaschine nun das Indexverzeichnis (nicht das www) durchforsten und thematische Inhalte dazu liefern.
Um in Suchmaschinen gute Rankings zu erzielen, d. h. möglichst in den obersten Suchergebnissen zu erscheinen, muss eine Webseite möglichst viele der im Suchalgorithmus als positiv bewerteten Faktoren erfüllen. Je besser eine Webseite rankt, umso mehr Traffic, Reichweite und potenzielle Conversions erzielt diese.
Welche Suchmaschinen gibt es? Wie sieht ihre Verteilung am Markt aus?
Spricht man von einer Suchmaschine, so denkt man ganz automatisch an Google. Ähnlich wie sich das Wort “Tesa” als Synonym für Klebestreifen etabliert hat, verhält es sich auch mit Google und Suchmaschinen. Aber Google ist nur eine – wenn auch die größte – von vielen Suchmaschinen, die es momentan gibt, um die Inhalte des Internets zu durchsuchen.
Je nach Region gibt es verschiedene Ausprägungen der Suchmaschinennutzung. In Deutschland sind die Top Suchmaschinen aktuell Google, Bing, DuckDuckGo, Ecosia und Yahoo.
Die steigende Anzahl täglicher Suchanfragen bei DuckDuckGo zeigt deutlich, dass das Thema Datenschutz beim digitalen Suchen für mehr und mehr Menschen von Bedeutung ist. Das Versprechen, keine Daten während des Suchprozesses zu erheben und zu speichern, macht DuckDuckGo für diese Zielgruppe attraktiv.
Eine Übersicht der Suchmaschinen
Google ist momentan die mit Abstand meist genutzte Suchmaschine weltweit. (Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/google-portrait100.html)
Die Qualität der Google-Suchergebnisse ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Google diese stark personalisiert. Das heißt, jede:r User:in bekommt abhängig von seiner IP-Adresse, seinem Standort und seiner Suchhistorie individuelle Suchergebnisse ausgespielt, sodass sie zum jeweiligen Kontext der Suchanfrage, aber auch zum persönlichen Profil des Nutzenden passen.
Die Suchanfragen bei Bing werden ähnlich wie bei Google in Kategorien wie allgemeine Suche, Bilder, Videos, News oder Shopping unterteilt. Dazu kommt eine eigene Bing Kartensuche. Man merkt, dass bei der Bing-Startseite viel Wert auf die Auswahl der inspirierenden, täglichen Hintergrundbilder gelegt wird. Speziell ist bei Bing, dass es das Bonusprogramm “Microsoft Rewards” gibt. Hier kann man pro eingegebene Suchanfrage Punkte sammeln und anschließend für Gratis-Geschenkkarten und Spiele einlösen oder an eine gemeinnützige Organisation spenden. Yahoo! ist zwar momentan noch als eigene Suchmaschine nutzbar, die Technik und die Suchergebnisse werden aber alle von bing bereitgestellt.
Baidu ist die bekannteste Suchmaschine insbesondere in China und im asiatischen Raum. Sie ist zur Zeit auch nur in diesen Ländern nutzbar. Aufgrund des minimalistischen, cleanen Designs erinnert sie an Google.
Sogou ist die beliebteste Suchmaschine Chinas nach Baidu und als einzige Standard-Suchmaschine in die größte Kommunikationsplattform WeChat integriert.
Yandex gibt es in der russischen und auch in der englischen Sprachversion. Sie bietet weitere Dienste wie ein Mailprogramm oder Yandex.Maps an. Da Yandex, im Gegensatz zu Google, erfahrener im Umgang mit der russischen Sprachsemantik ist, kann Yandex russische Suchfragen genauer berechnen.
Eine Ergänzung, die weltweit an Bedeutung gewinnt, ist die Suchmaschine Ecosia, die sich der Suchergebnisse von Bing bedient, aber zusätzlich für jede Suchanfrage einen Baum zu pflanzen verspricht. Diese nachhaltigen Maßnahmen finanziert die Suchmaschine durch ihre Werbeeinnahmen. Momentan belegt Sie Platz acht der weltweit am meisten genutzten Suchmaschinen.
Die Suchmaschine DuckDuckGo gewinnt weltweit an Bedeutung, da sie mit Ihrem Versprechen zur Datenverschlüsselung den gesellschaftlichen Trend zu mehr Kontrolle über die eigenen Daten abbildet. Sie belegt aktuell Platz fünf der weltweit am meisten genutzten Suchmaschinen.
Diese neue Suchmaschinenausrichtung haben wir uns genauer angeschaut.
Die Welt der Suchmaschine DuckDuckGo
Gründung und Hintergrund DuckDuckGo
2008 gründete der US-Amerikaner Gabriel Weinberg DuckDuckGo mit dem Anspruch, ein anonymisiertes Sucherlebnis bieten zu wollen. Es sollten weder Nutzerdaten gesammelt, noch IP-Adressen gespeichert werden. Dies ist auch bis heute der USP seiner Suchmaschine. Zunächst betrieb Weinberg DuckDuckGo allein, mittlerweile arbeiten über 20 Mitarbeitern im Hauptsitz in Paoli im US-Bundesstaat Pennsylvania für ihn.
Finanzierungsmodell DuckDuckGo
Die gute Nachricht zuerst: Bereits seit 2014 ist DuckDuckGo im profitablen Bereich. Abgesehen von einer Finanzspritze von 10 Millionen Dollar des kanadischen Rentenfonds Omers, verdient DuckDuckGo hauptsächlich durch Werbeeinblendungen (diese können allerdings problemlos vom Nutzer in den Einstellungen abgeschaltet werden) und Affiliate-Links sein Geld. Der große Unterschied zu Google und Co. ist jedoch, dass DuckDuckGo die Werbung nicht personalisiert ausspielt. Dies wäre auch gar nicht möglich, da DuckDuckGo keine persönlichen Daten erhebt und verwertet. Stattdessen wird die Werbung passend zum jeweiligen Suchbegriff (Keyword-basierte Werbung) angezeigt. Die Werbebanner sind somit für alle Nutzer und pro Keyword-Eingabe gleich. Mit diesem Vorgehen verzichtet DuckDuckGo auf eine Optimierung seiner Einnahmen. Im Gegenzug darf der Nutzer sich und seine Daten sicher und anonym wissen. Eine weitere Einnahmequelle sind Affiliate-Links. Jedesmal, wenn ein Nutzer über DuckDuckGo auf einen der beiden Online-Marktplätze Amazon oder Ebay gelangt und dort etwas einkauft, erhält DuckDuckGo eine rentable Provision.
So arbeitet DuckDuckGo
Laut DuckDuckGo führt eine personalisierte Suche nicht zu einem informativeren, sondern nur zu einem persönlicheren Ergebnis. Durch die fehlende „Neutralität“, die in anderen Suchmaschinen durch Personalisierung nicht gegeben ist, gingen Informationen verloren und der Nutzer befindet sich in einer Filterblase, so DuckDuckGo. (Quelle: https://duckduckgo.com/privacy). Google speichert für alle Anfragen die IP-Adresse und leitet in der Regel auch Alter, Geschlecht, Wohnort und Interessen aufgrund des Nutzerverhaltens ab. Aus diesen Daten kann für spätere Anfragen gefiltert werden, welche Ergebnisse einer IP-Adresse zukünftig angezeigt werden – es kommt somit zu einer Vorauswahl der Suchergebnisse. Diese fehlende Informationsneutralität versucht Weinberg durch seine Suchergebnisse zu wahren.
DuckDuckGo bezieht seine Suchergebnisse aus zweierlei Quellen: Zum einen agiert sie als Meta-Suchmaschine und bedient sich der Datengrundlage anderer Suchmaschinen wie Yahoo und Bing sowie hochfrequentierter Seiten wie Wikipedia und anderer Lexika. Zum anderen besitzt DuckDuckGo mit dem DuckDuckBot einen eigenen Webcrawler.
Der wesentliche Unterschied und somit auch der USP von DuckDuckGo im Gegensatz zu anderen Suchmaschinen ist der nachvollziehbare Umgang mit Nutzerdaten und deren Privatsphäre. DuckDuckGo benutzt eine zusätzlich SSL-Verschlüsselung (Secure Sockets Layer – also eine verschlüsselte Verbindung, die Daten im Internet überträgt) und speichert keinerlei IP-Adressen.
Die Vorteile von DuckDuckGo im Überblick
Datenschutzerklärungen sind transparent dargelegt
Neutrales Suchen ohne Filterblase
Wenig Werbung, keine personalisierte Werbung
Suchanfragen werden nicht gespeichert
Es werden keine Tracking-Cookies gesetzt
Nutzerdaten werden nicht gesammelt
Keine Speicherung von IP-Adressen, persönlichen Daten und Suchverläufen
Persönliche Daten werden nicht mit anderen Werbetreibenden geteilt und verkauft
Kein Retargeting (Werbebanner auf Basis der Suchanfrage)
Sicherer Datenverkehr durch Verschlüsselung zwischen User und Suchmaschine
Darstellung der Suchergebnisse in DuckDuckGo
Die Darstellung der Suchergebnisse in DuckDuckGo ist relativ nah am Aufbau der Google-Suchergebnisse gestaltet. Die Suche wird unterteilt in in sechs Subkategorien, aus denen man das Suchziel verfeinern kann.
Suchkategorien DuckDuckGo vs. Google
Alle / Alle
Bilder / Bilder
Video / Videos
Nachrichten / News
Karten / Maps
Einkaufen / Shopping
DuckDuckGo ist laut Weinberg von dem Begriff „Duck Duck Goose“ abgeleitet, einem „Plumpssack“-ähnlichen Spiel für Kindergeburtstage. Einen tieferen Sinn trägt der Name allerdings nicht.
Auffällig ist, dass bei Suchanfragen auf DuckDuckGo nur jeweils eine Werbeanzeige ausgespielt wird, wohingegen bei Google fast der komplette sichtbare Bereich Ads enthält. Ebenfalls – und speziell aus der SEO-Perspektive – interessant ist, dass es bei DuckDuckGo viele Search Snippets mit einer erheblichen Zeichenanzahl gibt, die somit auch viel Raum in den Suchergebnissen einnehmen.
DuckDuckGo bietet in der Ergebnisdarstellung keine Rich Results (jede Art von visuell-erweitertem Ergebnis mit Informationen, die von strukturierten Daten gezogen werden) wie Sternebewertungen, Anzeige von Bildern und Bread Crumbs oder “Nutzer fragten auch” an. Die Einbindung von Emojis in den Snippets ist allerdings problemlos möglich.
Der typische Google Knowledge Graph, bei dem der User die Antwort auf seine Frage bereits in den Suchergebnissen ohne weiteren Klick erhält, steht auch bei DuckDuckGo zur Verfügung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Quelle meist Wikipedia ist, ein Hauptinformations-Lieferant sowohl für DuckDuckGo als auch für Google. Diese Zero-Click-Box stellt viel besuchte und themenbezogene Inhalte dar. Mit der Position Zero in Google hat diese aber nicht viel gemein, da sie nicht oberhalb der Suchergebnisse angezeigt wird, sondern wie der Knowledge Graph rechts von den Suchergebnissen.
In der Seitendarstellung fällt außerdem auf, dass DuckDuckGo auf eine klassische numerische Auflistung der Seiten verzichtet. Hier wird das Öffnen der nächsten Seite durch “Weitere Ergebnisse” angedeutet und die Seite nach unten um weitere Suchergebnisse verlängert.
Diese Features unterscheiden sich bei der Ergebnisdarstellung zwischen DuckDuckGo und Google:
Rich Results ( u. a. Bilder, Bread Crumbs, Bewertungen)
Position Zero
“Nutzer suchten auch” und “Wird auch oft gesucht”
Klassisch numerische Auszeichnung der Suchergebnisseiten
DuckDuckGo vs. Google: Datenschutz vs. Personalisierung
Grundsätzlich ist zu sagen, dass alternative Suchmaschinen und so auch DuckDuckGo auf großes Interesse der User stößt. Wie die Nutzerzahlen belegen stiegen die täglichen Suchanfragen über DuckDuckGo in den letzten zwei Jahren um +147,5% an. DuckDuckGo überzeugt durch die gebotene Anonymität, die die Suchmaschine durch maximalen Datenschutz bietet. Ein zu bedenkender Aspekt bei der Nutzung ist die Tatsache, dass DuckDuckGo durch das Verzichten der Anwendung von persönlichen Daten bei der Ausgabe der Suchergebnisse keine personalisierten Ergebnisse zur Verfügung stellen kann. Damit müssen Nutzende gegebenenfalls mehr Arbeit bei der Suche selbst leisten als bei Google, die solche individualisierten Treffer vorwegnehmen kann.
Abschließend lohnt sich also immer ein Blick über den Tellerrand, um Möglichkeiten auszuloten und bewusst zu entscheiden welche Dienste genutzt werden und zu welchem Preis.
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