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Nachhaltige Mobilität in den Alltag integrieren

Ergebnisbericht der Studie „New Mobility Buddys” des Future Mobility Lab

fischerAppelt News

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Ein Appell an das ökologische Gewissen allein reicht nicht, um Menschen zum Umsteigen auf nachhaltige Verkehrsmittel zu bewegen – es braucht das Durchbrechen von Routinen und die Verfügbarkeit attraktiver Alternativen zu einem privaten Pkw. Die aktuelle Studie „New Mobility” Buddys” unseres Future Mobility Lab gibt Antworten auf die Frage, wie Menschen ihr Mobilitätsverhalten emissionsarmer und womöglich weniger besitzorientiert gestalten können.

Überzeugende, nachhaltige Mobilitätsangebote schaffen und Menschen motivieren, sie auch zu nutzen – das ist der Beitrag, den das „Future Mobility Lab” zur Verkehrswende leisten möchte. Nun liegen die Ergebnisse von „New Mobility Buddys” vor. Es ist die erste Studie des „Future Mobility Lab”. Das Konsortium aus Städten, Verbänden und zentralen Mobilitätsdienstleistern aus Deutschland und der Schweiz wurde im März 2022 gegründet. Initiatoren sind das Institut für Mobilität der Universität St. Gallen  (IMO-HSG) und unsere Agenturgruppe.

Das Future Mobility Lab

„Mit dem „Future Mobility Lab” wollen wir nachhaltige Mobilität fördern. Deshalb haben wir uns mit unserer Studie „New Mobility Buddys” angeschaut, unter welchen Umständen Menschen bereit sind, auf nachhaltige Verkehrsmittel umzusteigen und gefragt, auf Grundlage welcher individuellen Faktoren Menschen ihre täglichen Mobilitätsentscheidungen treffen”, erklärt Jürgen Stackmann, Direktor „Future Mobility Lab” des IMO-HSG.

„Wir – das sind eine Vielzahl an Unternehmen mit teils gleichen, teils ähnlichen, teils konkurrierenden Geschäftsmodellen, die an einem Strang ziehen und die Zukunft der Mobilität gemeinsam gestalten wollen. Weg von der Schwarz-Weiß-Denke, hin zu sich ergänzenden Produkten und Modellen. Darin sehe ich die große Stärke des Future Mobility Lab”, fügt Matthias Wesselmann, Vorstandsmitglied bei fischerAppelt, hinzu.

Die Studie „New Mobility Buddys“

In der Studie wurden 20 private Haushalte in Berlin (DE), Hamburg (DE), St. Gallen (CH) und Zürich (CH) über einen Zeitraum von vier Monaten von Wissenschaftlern – sogenannten „Mobility Buddys” – bei der Ausgestaltung ihrer Mobilität begleitet und beraten.

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„Das besondere an dem Studienaufbau ist, dass wir über einen längeren Zeitraum intensiv mit den Teilnehmenden zusammengearbeitet haben. Dadurch haben wir einen umfassenden Eindruck von ihren Mobilitätsbedürfnissen und ihrem Mobilitätsverhalten erhalten”, beschreibt Dr. Philipp Scharfenberger, Vize-Direktor des Instituts für Mobilität an der Universität St.Gallen (IMO-HSG), den Ansatz der Studie.

„Die Haushalte wurden mit der Zielsetzung ausgewählt, möglichst heterogene Lebensumstände abzubilden. An der Studie haben unter anderem Familien mit Kindern, aber auch Single-Haushalte teilgenommen, die im urbanen, suburbanen oder ländlichen Raum leben”, so Jannis Linke, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mobilität der Universität St. Gallen (IMO-HSG).

Nach einer Messung des bisherigen Mobilitätsverhaltens wurden verschiedene Maßnahmen, die zu einer emissionsärmeren Mobilität beitragen, in einem iterativen Prozess zusammen mit den Haushalten getestet. Insgesamt wurden über 100 Interventionen mit den Haushalten durchgeführt, die in 13 Maßnahmen unterteilt sind.

Nachhaltige Mobilität in den Alltag integrieren: das VAK-Modell

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich eine erfolgreiche Veränderung des Mobilitätsverhaltens aus drei übergeordneten Dimensionen ableitet: Erstens das Durchbrechen bestehender Mobilitätsroutinen (Verhalten), zweitens die Schaffung und Weiterentwicklung attraktiver Alternativangebote (Angebot) und drittens eine differenzierte Einordnung der Modi (Kontext). Die letztgenannte Dimension hebt hervor, dass der optimale Mobilitätsmix eines Haushalts wesentlich von dessen spezifischen Voraussetzungen und Bedürfnissen sowie dem jeweils verfügbaren Mobilitätsangebot abhängt.

„Die Studienergebnisse zeigen, dass Veränderungen zu einer nachhaltigeren Mobilität bereits heute in vielen Fällen möglich sind. Wichtig ist, dass der einfache Zugang zu attraktiven Angeboten der geteilten Mobilität weiter ausgebaut wird. Häufig braucht es zudem wiederholt externe Impulse und Anreize, um etablierte Mobilitätsroutinen zu durchbrechen. Dazu gehört, Menschen durch einfache Informationszugänge und Applikationen einen umfassenden Überblick über die ihnen zur Verfügung stehenden Mobilitätsangebote zu geben“, resümiert Dr. Philipp Scharfenberger.

Zum vollständigen Projektbericht: imo.unisg.ch/de/future-mobility-lab/ .

Ansprechpartnerin

Ann-Kathrin Hinrichsen-Payne

Pressesprecher/in / Head of Communications

Waterloohain 5

22769 Hamburg